Hyaluronsäure ist im wahrsten Sinne des Wortes ein legendärer Wirkstoff. In der TV-Werbung oder Online-Anzeigen, in Fachartikeln, Magazinen, beim Online-Shopping und Schlendern durch Deine Lieblingsdrogerie hast Du keine Chance, an diesem großen Begriff vorbeizukommen!
Hyaluronsäure wird als Anti-Aging-Wunder und Quelle für Hautfeuchtigkeit bezeichnet, findet sich in Cremes, Gels, Seren und Injektionen beim Schönheitsdoktor. Doch wer oder was ist dieses Zaubermittel eigentlich? Und was kann es? In diesem Artikel geben wir Dir alle Infos, die Du brauchst!
Was ist Hyaluronsäure?
Hyaluronsäure ist ein Glykosaminoglykan, ein Stoff, der zu den sauren Polysacchariden (also zu den sogenannten natürlichen Mehrfachzuckern) gehört. Diese sind von Geburt an in Deinem Körper vorhanden. Durch körpereigene Enzyme wird die Hylauronsäure aus einzelnen Bausteinen zu einem komplexen Gebilde zusammengefügt. Sie hat eine bestimmte räumliche Struktur inne, durch die sie extrem viel Wasser binden kann.
Der Name ist mit dem griechischen Wort „hyalos“ verwandt, was so viel wie „gläsern“ bedeutet. Der Name bezieht sich auf die transparente, gelartige Sturktur der Hyaluronsäure-Moleküle, wenn sie mit Wasser in Verbindung kommen. Kennst Du noch das Pulver, das man als Basis für Götterspeise nimmt? Wenn man ihm Wasser zufügt, wird es zu einer gelartigen, glibbrigen Masse. So ähnlich sieht die Hyaluronsäure aus.
Sie hat in Deinem Körper viele Funktionen und kommt an beinahe jeder Stelle vor: Hyaluron ist u. a. ein essentieller Bestandteil des Augen-Glaskörpers, befindet sich in den Knochen, den Bandscheiben und der Gelenksflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) und ist somit ein wichtiges Schmiermittel für die Gelenke.
In besonders hoher Konzentration finden sich die Moleküle zudem in Deiner Haut. Hyaluronsäure ist ein wichtiger Baustein der extrazellulären Matrix (eine aus Glykoproteinen, Proteinen und Polysacchariden bestehende gelartige Struktur, die die Räume zwischen den Zellen ausfüllt; sie ähnelt einem Polster, auf dem die oberste Hautschicht glatt und ebenmäßig aufliegt) und des Bindegewebes der Haut. In der Haut sorgt sie für natürliche Elastizität und Straffheit.
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Funktionen von Hyaluronsäure im Körper und Folgen des Verlusts
Die grandiose Eigenschaft der Hyaluronsäure besteht darin, Unmengen an Wasser bzw. Feuchtigkeit binden zu können – bis zu sechs Liter Wasser pro Gramm.
Dadurch hilft sie der Haut bzw. der extrakzellulären Matrix dabei, Feuchtigkeit zu speichern. Junge Haut ist besonders reich an Hyaluronsäure, daher ist sie so elastisch und hat viel Stärke sowie Spannkraft. Bereits mit etwa 25 Jahren kann die hauteigene Produktion von Hylauronsäure langsam, aber stetig nachlassen. Es kommt zum Verlust des zwischen den Hautzellen liegenden Füllmaterials. Die Folge: Die Haut verliert mit zunehmendem Alter an Feuchtigkeit, Elastizität und Volumen. Es bilden sich – zusammen mit dem einsetzenden Abbau von Kollagen – feine Linien und schließlich auch die ersten Falten aus.
Der Hyaluronsäureanteil lässt mit den Jahren nicht nur in der Haut nach, sondern im gesamten Körper. Knackende Gelenke beispielsweise können darauf aufmerksam machen, dass die Hyaluronsäure aus der Gelenksflüssigkeit weicht. Auch die Augen können trockener werden.
Was ist die Lösung dieser Probleme?
Ganz klar! Die Hyaluronsäure muss dem Körper wieder zugeführt werden!
Aber wie? Dazu muss sie erst Mal hergestellt bzw. gewonnen werden.
Woher kommt Hyaluronsäure? Wie wird sie produziert?
Hyaluronsäure wurde zum ersten Mal in Jahre 1934 von Karl Meyer und John Palmer chemisch isoliert. Die erste Generation von Hyaluronsäure-Präparaten brachte man 1981 auf den Markt – wobei sie hierbei meist aus tierischen Quellen (z. B. Hahnenkämmen) hergestellt wurde. Dies hat selbstverständlich einige Nachteile: Zum einen sprechen ethische Aspekte gegen die Gewinnung aus tierischen Materialien, zum anderen auch qualitative. Die in den tierischen Produkten enthaltenen Eiweiße konnten nicht vollständig beseitigt werden. Manche Anwender haben nach den Behandlungen mit tierischem Hyaluron allergische Reaktionen bis hin zu gefährlichen allergischen Schocks erlitten. Weiterhin birgt die tierische Hyaluronsäure auch das Risiko, Krankheitserreger auf den Menschen zu übertragen.
So hat man weitergeforscht und einen anderen Weg gefunden, an die wertvolle Hyaluronsäure zu kommen. 1997 wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem Hyaluron erstmals auf biotechnologischen Wege hergestellt werden konnte. Dazu wurden Proteine aus Hefe auf bakteriellem Wege fermentiert. Über mehrfaches Filtern und Reinigen konnte man daraus die Hyaluronsäure gewinnen. Es war deutlich reiner, als das aus tierischen Materialien gewonnene. Weiterhin konnte das Molekulargewicht der Hyaluronsäure (mehr dazu später in diesem Artikel) erhöht und auf diesem Weg die positiven Eigenschaften verstärkt werden. Außerdem müssen keine allergischen Reaktionen mehr befürchtet werden.
Obwohl heute immer weiter an der biotechnologischen Lösung gefeilt wird, wird leider auch noch mit dem Hahnenkamm-Extrakt gehandelt.
Dieser Crux kannst Du entgehen, denn ein tierisches lässt sich von einem biotechnologischen Produkt am Preis unterscheiden: Tierisches Hyaluron ist deutlich günstiger als das auf biotechnologischem Wege gewonnene. Dieses sollte dem tierischen Produkt auf jeden Fall vorgezogen werden.
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