Aloe Vera gilt als „Allrounder“, als „Wunderheilmittel“ und „Geheimtipp“. Zur intensiven Pflege der Haut eignet es sich ebenso wie zur Behandlung von Sonnenbrand, Hautkrankheiten, Magen-Darm-Beschwerden, Gelenkschmerzen, Wunden oder sogar Zahnfleischentzündungen.
Wir stellen Dir diese besondere Heilpflanze mit jahrtausendealter Tradition vor und erklären Dir, worauf Du beim Kauf von Aloe Vera-Produkten achten solltest.

Was ist Aloe Vera?

Die echte Aloe (Übersetzung von Aloe Vera) ist eine der ältesten und bekanntesten Heilpflanzen der Welt. Sie ist wenig biegsam, ihre Blätter sind von einer Art Wachsschicht umfüllt und am Rand mit dünnen Dornen bewaffnet.

Aloe Vera Gel

Das Erscheinungsbild erinnert daher ein wenig an einen Kaktus – doch die Aloe Vera gehört einer ganz anderen Familie an: nämlich (ebenso wie Zwiebel oder Knoblauch) der der Liliengewächse. Da sie ursprünglich aus den subtropischen Wüstenregionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas stammt, wird sie auch „Wüstenlilie“ genannt. Heute fühlt sie sich vor allem in Indien, Mexiko und im Mittelmeerraum heimisch. Auf der Kanareninsel Fuerteventura beispielsweise gibt es spezielle Aloe-Farmen, auf denen die Pflanze angebaut und verarbeitet wird.

Faszinierend an dem Gewächs ist, dass es in seinen Blättern unglaublich viel Wasser speichern kann. Aus diesem Grund kann es monatelang ohne Regen auskommen, was in den Dürreperioden seiner ursprünglichen Heimat natürlich recht häufig der Fall ist. Je länger die Trockenheit anhält, desto mehr schrumpft die Aloe Vera zusammen. Regnet es, zieht sie die Feuchtigkeit ein und plustert sich regelrecht auf. Diese Speichermöglichkeit resultiert aus der gelartigen Struktur im Blattinneren. Dieses Gel hilft der Pflanze zudem, sich bei Wunden (z. B. Schnitten) selbst zu heilen: Es lässt die Verletzung schrumpfen und versiegelt sie.

Bereits vor Tausenden von Jahren haben die Menschen die Aloe-Pflanze beobachtet und analysiert. Ihre Fähigkeit sich selbst zu heilen, ihr kostbares Inneres vor Umwelteinflüssen zu schützen und Feuchtigkeit zu speichern, hat sie auf die Idee gebracht, dass es sich hierbei um eine Heilpflanze handeln muss. Und so begann der Siegeszug der Aloe Vera.

Wie wird Aloe Vera angewendet?

Heutzutage findet Aloe Vera ihre Anwendung im Körper auf zwei Weisen: Äußerlich oder innerlich.

Äußerlich angewendet ist Aloe Vera eine hervorragende Pflege bei Haut- und Brandverletzungen (z. B. Sonnenbrand) und Hautirritationen. Die Inhaltsstoffe regen die Zellteilung an und beschleunigen die Geweberegenerierung. Zur innerlichen Anwendung kann Aloe Vera als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Saft oder Tabletten konsumiert werden. Es soll dabei bei Verdauungsstörungen, Asthma, Allergien oder auch bei Pilzerkrankungen helfen. Seine positive Wirkung auf das Immunsystem ist legendär.

ALOE VERA

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Wie wirken die Inhaltsstoffe?

Das Blattmark der Aloe Vera enthält etwa 200 Wirkstoffe wie Vitamine, Enzyme, Mineralstoffe und Aminosäuren, weiterhin ätherische Öle und schmerzlindernde sowie entzündungshemmende Salicylsäure. Die fantastische Wirkungsweise auf die Gesundheit ist dabei nicht auf die einzelnen Inhaltsstoffe zurückzuführen, sondern auch auf die außergewöhnliche und unschlagbare Kombination, die die Natur uns geschenkt hat.

Die gut geschützten Wirkstoffe liegen im Blattinneren, eingebettet in das Gel.

  • Aloverose/Polysaccharid Acemannan

    Das Polysaccharid Acemannan bzw. die Aloverose wird von Forschern als Hautwirkstoff der Aloe Vera beschrieben.

    Diese spezielle Zuckerform ist ein lebensnotwendiges Kohlenhydrat – besonders für den Menschen, der es nur bis zur Pubertät selbst produzieren kann. Danach muss es über die Nahrung aufgenommen werden.
    Dieser Mehrfachzucker ist entzündungshemmend, antiviral, antibakteriell und wirkt sogar gegen Pilze. Weiterhin stärkt er die weißen Blutkörperchen und stimuliert somit das Immunsystem. Er ist gut für die Verdauung, da er den Darm reinigt und entsäuert. Zudem ist das Acemannan ein Aufbaustoff für Gelenke, Knorpel, Sehnen und Bänder. Somit kann Aloe Vera auch bei der Behandlung von Arthrose hilfreich sein.
    Diese Aloversoe findet sich nur im Blattmark der Aloe. Je höher der Gehalt an Aloverose in einem Produkt, desto höher ist der Gehalt an effektiven Vitalstoffen. Daraus resultiert die bestmöglichste Wirkung z. B. auf die Haut. Damit das Gewächs einen hohen Aloverose-Anteil entwickeln kann, ist ein biologischer Anbau immens wichtig. Indem der Pflanze ihre natürliche Wachstumszeit gewährt wird, kann sie alle wertvollen Wirkstoffe vollends entfalten. Eine liebevolle Ernte und sanfte Verarbeitung garantieren, dass die wichtigen Wirkstoffe nicht beschädigt werden und somit verloren gehen.

  • Enzyme

    Das Mark strotzt vor Enzymen, die gut für uns sind. So sind die Verdauungsenzyme Amylase und Lipase, zudem Phosphatase, Catalase und Cellulase in der Aloe Vera vertreten. Sie spalten beispielsweise das Polysaccharid Acemannan/die Aloverose und sorgen dafür, dass der Körper es gut aufnehmen kann. Außerdem helfen sie dabei, dass Eiweiße und Fette aus der Nahrung optimal verdaut und verwertet werden können. Zudem eliminieren sie freie Radikale. Diese können viele gesundheitliche Beschwerden verursachen, indem sie unsere Zellen angreifen und funktionsuntüchtig machen. Je mehr Zellen eines Organs auf diese Weise geschädigt werden, umso schlechter geht es ihm. Folgen können z. B. schlimme Erkrankungen wie Krebs sein.

  • Sekundäre Pflanzenstoffe

    Aloe Vera enthält wertvolle ätherische Öle und Saponnine, die wie ein natürliches Antibiotikum und dazu immunstimulierend wirken. Sie können auch dabei helfen, den Cholesterinspiegel zu senden und haben eine unterstützende Wirkung bei der Behandlung von Darmkrebs. Tannine sind ebenfalls enthalten, die bekannt sind für ihre Antioxidantien. Weiterhin findet sich in dem Gel die schmerzlindernde, entzündungshemmende und antibakterielle Salicylsäure. Letztlich sind noch Sterole zu nennen, die dabei ebenfalls helfen, den Cholesterinspiegel auf natürliche Weise zu senken.

  • Aminosäuren

    Im Saft der Aloe Vera sind essentielle Aminosäuren enthalten. Sie gelten als Grundlage für alle Lebensvorgänge, da sie notwendig für das Stoffwechselgeschehen sind. Die wichtigste Aufgabe ist dabei der optimale Transport sowie die Speicherung aller Nährstoffe.
    In der Aloe finden wir z. B. Leucin, welches Heilungsprozesse unterstützt, sowie Isoleucin, das beim Muskelaufbau hilft und das Immunsystem stärkt. Das enthaltene Valin stärkt die Nerven und unterstützt die Stressbewältigung, Lysin ist für die Bildung von Kollagen zuständig, das unsere Haut elastisch macht und den Alterungsprozess verlangsamt.

Aloe Vera als Zimmerpflanze

Du kannst sie in Baumärkten, Deinem Gartencenter oder über das Internet kaufen: Aloe Vera lässt sich wunderbar als Zimmerpflanze halten. Sie ist recht anspruchslos, da sie kaum Dünger und nur selten Wasser benötigt. Wichtig ist aber Wärme und Licht, denn das braucht die Aloe Vera schon allein wegen ihrer Herkunft. Damit sie prächtig gedeiht, sollte sie sandige, kalkhaltige Erde bekommen. Ebenso eignet sich eine Mischung aus Granitsplit, Perlit und grobem Sand. Du kannst aber auch spezielle Kakteen- und Sukkulentmischungen für deine Aloe-Pflanze hernehmen.

Die Erde sollte stets etwas feucht gehalten werden – mehr nicht. Von oben gießen ist schädlich für die Aloe Vera, denn ihre Blätter sollten trocken bleiben. Sie sind Regen kaum gewohnt. Wenn Du dem Gewächs die richtige Pflege zukommen lässt, dann wirst du stets eine Art „dauerhafte Apotheke“ im Haus haben. Wenn Du einzelne Blätter ernten möchtest, solltest du dabei nur die Äußeren nehmen. Schneide das Blatt nicht ab, sondern ritze es ganz unten an der Basis mit einem Messer ein und drehe es dann behutsam ab. So verletzt Du Deine Zimmerpflanze nicht und das Blatt wird schnell nachwachsen.

Nutzung und Verarbeitung eines frischen Aloe Vera-Blatts

Am einfachsten lässt sich das Blatt für eine DIY-Anwendung folgendermaßen vorbereiten:
Lege das Blatt auf ein Brett, nimm vom unteren Ende etwa 2-3 cm ab. Dieses Stück wird nicht verwendet. Nun schneidest du das restliche Blatt in 1-3 cm breite Stücke. Du wirst merken, dass hierbei eine gelbliche Flüssigkeit austritt. Dies ist das Aloin. Es ist für die innerliche und äußere Anwendung nicht geeignet. Um es zu entfernen, kannst du die Stückchen entweder mit einem Küchenpapier davon säubern oder sie unter fließendem Wasser abwaschen. Entferne nun auch die dornigen Außenkanten mit dem Messer. Jetzt kannst Du das verbleibende Blattstück in der Mitte zerteilen. Im einen Teil befindet sich jeweils die Schale, im anderen das reine Gel.

Es ist auch eine andere „Zubereitungsart“ möglich – dafür lässt Du das Blatt im Ganzen und stellst es für etwa 1 Stunde in ein Glas oder eine Tasse, damit das Aloin ablaufen kann. Danach schneidest du das Endstück ab und reinigst das Blatt mit Wasser. Schäle es nun und schneide das Gel heraus.

  • Eigene Aloe Vera-Creme herstellen

    Du kannst das Gel entweder pur auf deine Haut bzw. gereizte Stellen auftragen oder aber Deine eigene Creme daraus herstellen. Dazu pürierst Du das von der Schale entfernte Gelee bis eine schaumige, etwas dickflüssige Masse entsteht. Diese kannst Du dann wunderbar auf Deinem Körper verteilen.

  • Feuchtigkeitspackung für das Gesicht

    Dazu trägst du das Gel in einem Gesicht auf. Du wirst sofort die herrlich kühlende, beruhigende und erfrischende Wirkung spüren! Nachdem das Gelee angetrocknet ist, kannst Du etwas Öl (z. B. Mandel- oder Arganöl) darüber streichen, um die Feuchtigkeit regelrecht „einzuschließen“. Das Ganze lässt du noch etwas einwirken und tupfst eventuelle Überschüsse dann mit einem Kosmetiktuch sanft ab.

  • Pures Aloe Vera Gel als Snack oder Erfrischungsgetränk

    Willst Du einen leichten, gesunden Snack zu Dir nehmen, kannst Du das Aloe Vera Gel auch pur – wie eine Art Götterspeise – essen. Mixt Du es mit etwas Zitrone, Honig und Wasser, kannst Du Dir daraus einen leckeren Drink herstellen. Auch zur Krönung von Salaten eignet sich das Gelee.

Aloe Vera in der Kosmetik

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